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Steffi Westermayer
24.10. – 08.11.08
Auszug aus der Eröffnungsrede am 24.10.08.
von Malgorzata Sztremer
“Über die Beziehung der Künstlerin zur Natur und daraus
folgende Aspekte ihrer Arbeit:
Die Künstlerin Steffi Westermayer riskiert eine intensive Auseinadersetzung
mit Formen der Natur, die ihr begegnet sind.
Die Ausstellung “Flügelschlag“ anschauend kann man vermuten,
dass eine offene Haltung der Künstlerin der Natur gegenüber
eine wichtige Rolle spielt. Aus der unendlichen Vielfalt nimmt Sie die
Formen, mit denen Sie weiter arbeitet.
Ihr bildhauerischer Instinkt bringt sie zu Lösungen, die den Charakter
von einem einmaligen Experiment haben. Es sind lauter Einzelstücke
im ganzen Raum, die vermutlich nie vervielfältigt werden. Sie hat
selbst gesagt, bei druckgrafischer Arbeit wird es für Sie immer langweiliger,
das selbe Motiv wiederholt zu sehen.
Ihre Konzentration und Freude an der kontinuierlichen Arbeit
scheinen kein Ende zu haben. Ihr Vermögen des Sehens ist ernorm.
Es entstehen Objekte, die körperliche Zustände und Prozesse
transportieren.
Großes Gewicht auf wackeligen Beinen, scharfe, zerbrechliche Kanten,
die viel aushalten sollen, stabiles Liegen, wie mit dem Boden verbunden,
Masse, die sich ausdehnt, Masse, die in geometrischen Bahnen gefasst wird.
Falten, Verblühen, Faulen. Alles Dinge, die dem lebendigen Körper
zugeschrieben sein könnten. Sie wurden von der Bildhauerin Steffi
Westermayer als selbstverständliches Dasein wahrgenommen und als
solches dargestellt.
Es lässt sich ein anderer Bereich der künstlerischen Interessen
der Bildhauerin in dieser Ausstellung differenzieren. Manche ihrer Drucke,
Arbeiten mit Schrift, Zeichnungen und Objekte beinhalten Gedanken um sozial-kulturelle
Themen. Genauso großzugig setzt sie sich mit Formen der menschlichen
Kultur auseinander. Dazu bewegt sie dieselbe offene Haltung, die Sie zur
Natur hat.
Es scheint, als ob die Künstlerin diese Formen akzeptiert, aber nicht
ganz hinnimmt. Sie hinterfragt sie, indem sie Humor, Utopie, totalen Missklang,
Gleichgewicht kurz vor dem Kippen einsetzt.“
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